16August
2019

Tag 10 - 16.08.: Auf in die Serengeti

Heute geht‘s in den Serengeti Nationalpark. Ob wir die Big Five heute voll bekommen? Elefanten, Büffel und den Leoparden haben wir schon gesehen, jetzt fehlt noch Löwe und Nashorn :) Löwen sollte heute drin sein, schließlich ist die Serengeti für seine Löwen bekannt. Also Daumen drücken, dass wir auch eines der Spitzmaulnashörner sehen. 

Um 08:30 Uhr holt uns unser Guide vom Hotel ab. Wir fahren eine kurze Zeit, dann stehen überall Touri-Jeeps am Straßenrand. Wir parken auch und unser Guide geht zu Fuß weiter. Es dauert eine ganze Weile, bis er wieder kommt, die Genehmigung zur Weiterfahrt in die Ngororo Conservation Area in der Hand. 

Es geht auf ziemlicher Huckelpiste weiter. Erst nach oben, noch ist es bewaldet rechts und links der Straße und wir sehen einen Elefanten mit mächtigen Stoßzähnen im Dickicht.  Vom Viewpoint auf dem Kraterrand werfen wir einen Blick in den riesigen Krater. Später geht es quer durch eine Steppenlandschaft. Es ist mega staubig und schüttelt uns gut durch. Wir sehen ein paar Tiere: Ein weiblicher Strauss, Zebras, Giraffen und Massai mit ihren Rinderherden, Ziegen und Eseln. In den 50er Jahren wurden die Massai aus der Serengeti in dieses Gebiet umgesiedelt. 

Wir besuchen schließlich auch ein Massai Dorf. Leonie hat keine Lust, es sich anzuschauen. Also bin ich alleine mit einem jungen Massai Krieger unterwegs. Vor dem Dorf versammeln sich die Frauen und Männer und singen und tanzen - ein Willkommenslied, eins für die Löwenjagd. Dann darf ich das Dorf betreten. Mein Begleiter zeigt mir sein Haus - eine typische Massai-Rundhütte aus Kuhdung und Elefantengras. Wind- und regendicht. Innen ist es Dunkel, nur durch ein kleines Loch im Dach fällt Licht herein. In der Feuerstelle am Boden glimmt noch schwach die Glut. Ansonsten schlafen hier sehr eng 5 Leute auf Kuhhäuten: mein Guide und seine Frau und 3 Kinder. Mir wird erklärt, dass die Massai sich nur von Ziegen- und Kuhmilch und -fleisch sowie Kuhblut ernähren und wenn ein Mann heiraten will, er dann zu seinem Vater geht, der ihm eine Frau aussucht und die Ehe arrangiert gegen einen Brautpreis von 30-40 Kühen. Außerdem ziehen die Massai alle 5 Jahre weiter zu neuen Futterplätzen für die Tiere. Ich werde dann zu den Ständen mit Schmuck, Tierfiguren usw. geführt - hergestellt von den Frauen, genau wie die Hütten. Dann soll ich mir noch den Kindergarten ansehen. Eine handvoll Kinder sitzen unter einem Baum im Schatten, singen mir ein Lied vor und sagen dann im Chor das Alphabet vor (auf Suaheli) und einige Zahlen (auf Englisch). 

Gegen 13 Uhr durchfahren wir das Tor zum Serengeti Nationalpark, machen dann kurz Pause, da unser Guide wieder einen Permit besorgen muss. Derweilen machen wir uns etwas über unsere Lunchbox her. Dann geht‘s richtig los: ab durch die endlos scheinende Savanne der Serengeti. Wir sehen viele Tiere und auch einige, die wir bisher noch nicht gesehen haben:

  • Vereinzelt Giraffen
  • Ein paar Zebras
  • Ganz viele Thomson Gazellen
  • 2 Lappet Faced Vulture (große Ohrengeier als Paar mit Nest oben in einem Baum)
  • 1 Little Sparrow Hawk / Zwergsperber
  • Strauße (das eine Männchen führte gerade einen Balztanz auf)
  • Light Hartebeest (Kuhantilope)
  • Topi (eine Leierantilope, mit dunklerem Fell)
  • German Bird (wegen der Schnabelfarbe)
  • Nilpferde, die sich im Wasser versteckten und vor sich hin blubberten
  • Marabus (Stelzvögel)
  • 2 Krokodile
  • Vereinzelt Anubispaviane
  • Black packed Jaco (ein Schakal)
  • 2 Papageien
  • Warzenschweine

Die Highlight waren wieder viele Elefanten, teilweise super nah am Straßenrand, in der einen Herde war ein 1 Monate altes Junges dabei. 

Uuuund natürlich Löwen (oder Löwinnen, denn einen männlichen Löwen haben wir nicht gesehen). Erst 2, dann 4 im Schatten unter einem Busch, dann 4 Löwenjungen auf einem Stein in der Sonne (ca. 8-9 Monate alt), dann noch mal 2. 

Außerdem gibt es hier einige Termitenhügel und tolle Schirmakazien. 

Kurz vor 18 Uhr kommen wir im Serengeti Wildebeest Camp mitten im der Serengeti an. Geschlafen wird in einem geräumigen Zelt, mit echten Betten. Sogar eine Dusche, Toilette und Strom gibt es in unserem Zelt! Wow! 

Wir erholen uns kurz, um 19:30 Uhr gibt es dann Abendessen im Restaurantzelt: Gegrilltes spicy Huhn und Lamm, Reis, Paella und Gemüse und ich gönn mir ein Serengeti Bier :)

Nach dem langen Fahr- und Schuckeltag liegen wir früh im Bett.