09August
2019

Tag 3 - 09.08: Durch Hochmoor zum Shira Cave Camp

Die Nacht an sich ist weniger schön, wir leider beide unter Symptomen der Höhenkrankheit - ziemliches Kopfweh, Unwohlsein, dann mal wieder Schwitzattacken. Aber morgens ist es wieder besser, auch wenn für mich die Nacht gegen 5 Uhr so ziemlich vorbei ist.

Nach heißem Tee und Frühstück (u.a. Haferschleim mit so einer Art Papaya, danach aber noch mehr „richtiges“ Essen) starten wir gegen kurz vor 8 Uhr auf die 2. Etappe. Die ist wesentlich steiler als gestern mit viel Kraxelei über Felsen. Wir sind wieder im Entenmarsch wie gestern unterwegs - Jacobo voran und Ambrose am Schluss - und pole pole - schön langsam. Ambrose quatscht Jacobo übrigens fast die ganze Zeit voll, aber wir sollen unseren Atem sparen ;-)

 Die Landschaft ist so ganz anders als gestern - Hochmoor, die eher kleinen Bäume voll mit Flechten, Erikabüsche am Weg, Moos, vereinzelt schöne rote Gladiolen und Everlasting Flowers - eine trockene Pflanze mit silbrigen kleinen Blüten, vielleicht eine Distelart?

Übrigens sehen wir ihn jetzt von unterwegs - den Kilimanjaro - einer der höchsten Vulkane und der höchsten freistehenden Berge der Welt :)

Kurz vor 11 Uhr sind wir schon auf 3.500m und keine 2 Stunden später am Shira Cave Camp auf 3.750m. Geschafft! Unser Zelt erwartet uns schon und nach heißem Tee gibt es bald Mittag: eine leckere Gurkensuppe, Kochbananen, Hähnchen mit Gemüse und Spaghetti. Echt krass.

Wir sind geschafft und legen uns etwas hin - leider erwischen mich sehr schnell wieder starke Kopfschmerzen wie in der Nacht, echt unschön. Besser wird’s, als unsere Guides uns zur „Sign In“ Hütte begleiten und mit uns noch einen Berg hoch steigen. Von oben hat man eine tolle Sicht auf den Zeltplatz mit den ganzen bunten Zelten, rechts rüber zum Mount Meru (4.566m) und anderen sehr zackigen markanten Spitzen und links zum Kibo (der eigentliche Gipfel des Kilimanjaro-Gebirges). Den Mount Meru im Wolkenmeer konnten wir schon beim Aufstieg bewundern.

Auf unserem Weg kommen wir auch an einer recht geräumigen Höhle vorbei. Unser Guide Ambrose erzählte uns, dass er als er noch Träger war (13 Jahre lang, bevor er Guide wurde), sie hier übernachtet haben. Zelte/Schlafsäcke gab es halt noch nicht, nur einfache Decken. Puh...

Wieder unten am Zelt gibt es tatsächlich wieder Popcorn! Wir setzen uns in die Sonne, mümmeln das Popcorn mit heißem Tee und genießen den Blick auf den wolkenfreien Kibo, während um uns herum große Raben mit weißem Kragen darauf warten, dass etwas abfällt.

Wir sind erschöpft. Vorm Schlafen kommt wieder unser Guide ins Zelt und checkt unseren Gesundheitszustand.

Sanitäre Anlagen - sprich Toiletten - sind in den Camps übrigens kleine Gebäude mit Kabinen und Loch im Boden. Abends muss man sich eine Stirnlampe mit nehmen, Strom und fließend Wasser gibt’s hier nicht. Back to basic quasi...